Stützpunkttraining mit Sensei Gerhard Scheuriker am 2. Oktober 2010 in Rheinzabern

Bericht: Cassandra Lajko

Von richtigen Formen und effektiven Anwendungen

Am Samstag, 2. Oktober, hat sich wieder eine kleine Gruppe von 11 Karatekas aus den unterschiedlichsten Städten zum Stützpunkttraining mit Sensei Gerhard Scheuriker versammelt. Da der übliche Austragungsort, die Turnhalle der Grundschule in Jockgrim, dieses Mal nicht zur Verfügung stand, hatten die Navigationssysteme der Karatekas dieses Mal etwas Abwechslung und durften die Sporthalle in Rheinzabern suchen. Nachdem alle gut angekommen waren, legte Sensei Gerhard los.

Auf vielfachen Wunsch hatte er das Thema Kata und Form gewählt. Die Aufgabe war es nun, gemeinsam mit dem Partner seine Lieblingskata (im Idealfall war es dieselbe oder eine eng verwandte) zu machen. Der Partner sollte dabei hauptsächlich als Beobachter fungieren und dem Ausübenden ein Feedback geben. Dabei konzentrierte sich der Beobachter immer auf ein Thema, das der Kata-machende vorgegeben hatte. Zum Beispiel achtete er besonders auf die Flüssigkeit der Bewegungen oder darauf, dass die Fäuste stets geschlossen waren oder in den verschiedenen Ständen immer dieselbe Höhe gehalten wurde. Während so alle abwechselnd ihre Kata übten, Rückmeldung bekamen und dann den Partner beobachteten, sah sich Gerhard alles an und stand jederzeit für Fragen zur Verfügung.

Er hatte allerdings gleich zu Beginn erklärt, dass es seiner Meinung nach keine einzig richtige Form geben kann: Es gebe viele unterschiedliche Varianten und richtig sei immer die, die der Ausübende erklären und auch mit dem Partner anwenden könne. Trotzdem passte er natürlich genau auf seine Schüler auf und hatte immer wieder wertvolle Tipps parat.

Das eigentliche Ziel dieser Aufgabe war es, einen besonderen Aspekt wie beispielsweise eine bestimmte Taktik, einen Schwerpunkt von ähnlichen Techniken oder einen speziellen Rhythmus in der jeweiligen Lieblingskata zu finden. In der anschließenden kurzen Besprechung konnten auch einige mit neuen Erkenntnissen dienen, andere hatten sich in der Zeit mehr auf die Rückmeldungen des beobachteten Partners konzentriert und sich mit der Form beschäftigt. Wichtig war Sensei Gerhard vor allem, dass jeder verstanden hatte, wie eine Kata betrachtet und untersucht werden kann: auf eine bestimmte Strategie, Rhythmus, technische Schwerpunkte und mehr.

Die Teilnehmer des Stützpunktrainings

Nach einer kurzen Mittagspause begann der zweite Teil des Stützpunkttrainings: Sensei Gerhard wollte sein bereits in Teilen vorgestelltes Kumite-System weiter vertiefen. Dieses Kumite-System besteht aus vier Basisbausteinen, die frei miteinander kombiniert werden können, so dass nach der ersten Kombination mit einem beliebigen anderen Baustein weitergemacht werden kann. Vorerst beschränkte sich Sensei Gerhard jedoch darauf, die vier Bausteine detailliert vorzustellen. Getreu seinem Konzept der Minileistungsgruppe folgend, sollten danach alle die verschiedenen Bausteine üben - je nach den persönlichen Voraussetzungen langsam oder schnell und stark, einzeln oder in Verknüpfung mit weiteren Bausteinen. Durch häufigen Partnerwechsel konnte sich jeder nach seinen Möglichkeiten austoben. Natürlich warf Sensei Gerhard auch hier jederzeit ein wachsames Auge auf seine Gruppe und trug fröhlich grinsend dazu bei, den einen oder anderen Knoten im Gehirn wieder zu lösen.

In der abschließenden Feedbackrunde durfte Sensei Gerhard erneut feststellen, dass die Teilnehmer zufrieden waren. Wieder einmal war das Training interessant und jeder konnte ein paar neue Ideen mit nach Hause nehmen, um im eigenen Dojo weiter an sich zu arbeiten.

Cassandra Lajko


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